Leadership

Führung 4.0: Jenseits der Hierarchie

Digitalisierung, Transformation, Change – diese Schlagworte sind spätestens seit dem Jahr 2020 in aller Munde. Doch was bedeuten sie für virtuelles Führen und wie sieht erfolgreiches Leadership in Zukunft aus? Auf diese Fragen lieferte die Referentin Sonja Rechthaler viele Antworten in Ihrem Impulsvortrag „Jenseits der Hierarchie – Wie geht Führung 4.0?“.

Im Rahmen der Vortragsreihe zum Thema „Wirkung und Selbstmanagement“ lud das Zentrum für Weiterbildung und Wissenstransfer (ZWW) erneut in den Pop-up-Store „Zwischenzeit“ ein. Trotz der hochsommerlichen Temperaturen fanden sich 30 interessierte Teilnehmer im virtuellen Vortragsraum ein. Und auch der Austausch gestaltete sich international, denn Sonja Rechthaler, MBA Systemische Organisationsentwicklerin und Beraterin, Diplom-Ökonomin und Coach, war aus Griechenland zugeschalten.

Leadership verlangt Perspektivenwechsel

Für eine erfolgreiche Führung der Zukunft steht außer Frage, dass sich Wirtschaft und Unternehmen neu organisieren müssen. Flexible, weitestgehend hierarchielose und hochinnovative Netzwerkorganisationen, die sich als Teil ihrer Umwelt sehen, scheinen die ideale Organisationsform der Zukunft zu sein, führt Sonja Rechthaler aus. Insbesondere die Qualität der Beziehungen und der Kommunikation wird in den Organisationen der Zukunft eine maßgebliche Rolle spielen, denn Organisationen bestehen immer aus Menschen.

Leadership schließt also die Fähigkeit für gelungenen Perspektivenwechsel mit ein. Denn, so betont die Referentin in diesem Zusammenhang: „Der Mensch ist Mittelpunkt. Und nicht mehr der Mensch ist Mittel – Punkt.“ Um die Herausforderungen für global agierende Unternehmen bewältigen zu können, müssen Systeme als soziale Systeme betrachtet werden, die nach dem Prinzip der Nicht-Trivialen Maschine funktionieren.

Leadership erfordert „Bereitschaft zum Tanz“

Das Modell nach Heinz von Förster unterscheidet Triviale Maschinen – nicht lebende Systeme – und Nicht-Triviale Maschinen – lebende Systeme. Triviale Maschinen, wie Computer oder Kaffeemaschinen, sind berechenbar. Auf denselben Input erfolgt stets der gleiche Output. Nicht-Triviale Maschinen haben eine andere Logik und ihr Output ist abhängig von inneren Zuständen. Die Referentin verwies in diesem Zusammenhang auf die Analogie zum Tangotanz, denn ein kompetenter Umgang mit Nicht-Trivialen Maschinen erfordert die Bereitschaft zum Tanz.

Präsenz, Kommunikation und Beziehungskompetenz sind daher nur einige der notwendigen Soft Skills von Führungskräften der Zukunft. Die Verbindung komme aus dem Herzen, erläuterte Sonja Rechthaler. Und diese Verbindung erleichtere eine Prozessorientierung, Input – Antwort, anstatt einer Output-Orientierung ebenso wie das Wissen, dass man selbst Teil des Prozesses ist. Führung 4.0 ist somit ein Paradigmenwechsel, weg von hierarchischen Strukturen hin zur Gestaltung von Beziehungen und vernetzter Zusammenarbeit.

Falls Sie nun neugierig auf die weiteren Vorträge zum Thema Selbstmanagement geworden sind, dann schauen Sie doch auf der Webseite des ZWW vorbei. Hier finden Sie alle Informationen rund um die Veranstaltungsreihe im Pop-up-Store „Zwischenzeit“. Die letzten beiden Vorträge finden bereits am 1. Juli 2021 und am 15. Juli 2021 zu gewohnter Zeit in der Mittagspause statt.

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