KI-Entwicklung im Fokus: Regelungen für Europa

Die rasante Entwicklung der Künstlichen Intelligenz (KI) beeinflusst zunehmend verschiedene Lebensbereiche, darunter Medizin, Industrie und autonomes Fahren. Intelligente Textgeneratoren wie ChatGPT sind besonders hervorgetreten und versprechen, Kommunikation, Informationsbeschaffung und kreative Aufgaben zu revolutionieren. Dieser Fortschritt könnte sogar dazu beitragen, den Fachkräftemangel durch KI-Assistenten zu mildern, was wiederum Wirtschaftswachstum und zukünftigen Wohlstand fördern könnte.

Im Kontext dieser Entwicklungen betont die Bundesregierung die Notwendigkeit von chancenfokussierten Regeln für Unternehmen, Bürgerinnen und Bürger sowie Behörden. Die KI-Strategie Deutschlands wird aktiv vorangetrieben, um praxistaugliche Regeln zu schaffen, die eine vertrauensvolle Nutzung ermöglichen, ohne Innovationen zu behindern.

Europäische Initiative für vertrauenswürdige KI

Mit dem Ziel, Europa zum Vorreiter für vertrauenswürdige KI zu machen, arbeitet die Europäische Union an einem Gesetz, dem sogenannten AI Act (Verordnung zur Künstlichen Intelligenz). Dieser Gesetzesentwurf befindet sich derzeit in den Trilogverhandlungen zwischen der EU-Kommission, dem Europäischen Rat und dem Europäischen Parlament. Die Bundesregierung setzt sich dabei für praxistaugliche Regeln ein, die Transparenz gewährleisten und gleichzeitig Innovationen fördern.

Fokus auf Mittelstand und Start-Ups

Besonders im Blickpunkt stehen dabei kleine und mittelständische Unternehmen sowie Start-Ups, für die eine ausgewogene Balance zwischen Transparenzpflichten und Freiräumen von entscheidender Bedeutung ist. Eine übermäßige Regulierung könnte diese Akteure einschränken und Wettbewerbsnachteile verursachen. Daher wird darauf hingewiesen, dass die Regulierung im Sinne aller Beteiligten gestaltet werden sollte.

Nationale Initiative zur KI-basierten Transformation

Auf nationaler Ebene startet die "Nationale Initiative zur KI-basierten Transformation in die Datenökonomie" (NITD), um bessere Rahmenbedingungen für digitale Innovationen zu schaffen. Hierbei sollen Entwickler von KI einen einfachen Zugang zu Daten, Klarheit zu künftigen Standards und maßgeschneiderte Förderangebote erhalten.

Internationale Zusammenarbeit für KI-Mindeststandards

Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) engagiert sich auf internationaler Ebene, insbesondere im G7-Digitalministerprozess. Das Ziel ist die Schaffung internationaler Mindeststandards für Künstliche Intelligenz. Hierbei wird darauf geachtet, demokratische Werte wie etwa Transparenz bei der Anwendung von KI zu gewährleisten. Die G7 haben sich im "Hiroshima AI Process" darauf verständigt, bis Ende 2023 gemeinsame freiwillige Regeln für den Umgang mit generativer KI vorzulegen (Quelle: BMDV).

Verhaltenskodex für KI

Die G7-Nationen, darunter Deutschland, Frankreich und die USA, haben am 30.10.2023 einen "Code of Conduct" für fortgeschrittene KI-Systeme verabschiedet. Dieser appelliert an Entwickler, frühzeitig Risiken zu identifizieren, transparent über KI-Fähigkeiten zu informieren und KI-generierte Inhalte zu kennzeichnen. Die Veröffentlichung erfolgte gemeinsam mit einer Erklärung der G7 Staats- und Regierungschefs. Der Verhaltenskodex soll Unternehmen zur freiwilligen Anwendung motivieren und dient als Leitfaden für nationale Gesetzgebung. Die EU-Kommission arbeitet parallel an einer eigenen KI-Verordnung, ein erster Entwurf wird Ende des Jahres erwartet (Quelle: BMDV).

Eine aktuelle Verfassung der Prinzipien (Englisch) finden sie hier.

 

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