Wie überzeuge ich meinen Arbeitgeber, in meine Weiterbildung zu investieren?

Warum sollten Unternehmen in die Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden investieren?

In Weiterbildung und Qualifizierung zu investieren, das ist heute Aufgabe der Unternehmen selbst.

Bereits 2004 entwarf die EU-Kommission neue Strategien zur „Finanzierung Lebenslangen Lernens“, d.h. Lernens über den gesamten Lebenszyklus eines Menschen hinweg. Ihrem Schlussbericht zufolge ist das lebenslange Lernen, zu dem auch Berufsweiterbildung gehört, eine individuelle, unternehmerische und gesellschaftliche „Investition“ (Expertenkommission, 2004). Das bedeutet, dass Unternehmer heute zeitliche, finanzielle oder sachliche Ressourcen bereitstellen müssen, damit sie in naher Zukunft mit nutzen-basierten Rückflüssen (z. B. höhere Produktivität, höhere Zufriedenheit und höheres Wachstum) noch ihre Potenziale im Markt sowie in der Gesamtgesellschaft entfalten können. Rund 6,5 Millionen Erwerbstätige in Deutschland werden bis 2030 erhebliche neue Kompetenzen und Qualifikationen erlernen oder umschulen müssen, zeigt zudem eine neue Studie der McKinsey Global Institute (McKinsey & Company, 2021). So lässt sich geförderte Weiterbildung als Kernelement einer sich ständig wandelnden Arbeitswelt identifizieren.

So können Sie Ihren Arbeitgeber überzeugen

Welche ratsamen Wege bestehen also für Mitarbeitende, wenn sie ihren Arbeitgeber davon überzeugen wollen, in ihre Weiterbildung zu investieren? Laut Petra Hurt, Personalexpertin und Leiterin der Personalentwicklungsabteilung bei FraSec, fangen Sie Ihr Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten am besten damit an, was Ihnen an dem Unternehmen gefällt. Danach kann der Bedarf an Weiterbildung erläutert werden. Hier aufzuzeigen ist die Kosten-Nutzen-Abwägung. Das heißt: Welche Kompetenzen benötigt werden, um die Firma zukunftsfähiger zu machen. Abschließend heben Sie hervor, dass Sie sich unbedingt weiterbilden wollen und inwiefern die Firma von Ihrer erfolgreichen Weiterbildung profitieren wird. Das ist wichtig, denn tendenziell befürchten Arbeitgeber, dass die berufliche Weiterbildung zum Jobwechsel führt, wobei die gut weitergebildeten Mitarbeitenden eher im Unternehmen bleiben, sagt Frau Hurt. Erst dann könne gefragt werden, ob Arbeitgeber Investitionsbereitschaft dafür haben. Der klügste Weg dabei wäre, Verhandlungsoptionen von Ihrer Seite anzubieten. Als Beispiel schlägt die Personalexpertin vor, sich darauf einzulassen, dass die Firma nur einen Teil der Kosten übernimmt, Sie dafür aber für Ihre Weiterbildung bezahlt freigestellt werden. Damit können Sie Ihre höchste Motivation und Bereitschaft signalisieren.

N = 1.114 bis 1.120. Ohne Unternehmen, die keine Angabe gemacht haben.

Quelle: In Anlehnung an Institut der deutschen Wirtschaft; IW-Weiterbildungserhebung 2020

Das folgende Ergebnis der zehnten IW-Weiterbildungserhebung 2020 vom Institut der deutschen Wirtschaft können Sie noch zur Überzeugungsarbeit für die monetäre Förderung von Ihrem Unternehmen ermutigen. Demzufolge betrachten Unternehmen fehlende finanzielle Ressourcen seltener als Hemmnisse für Weiterbildung. Außerdem sehen gut 93 % aller befragten Branchen (1.340 Unternehmen) es als sinnvoll an, bereits beschäftigte Mitarbeitende weiterzubilden, anstatt neue Fach- und Führungskräfte mit gesuchter Qualifikation einzustellen (Institut der deutschen Wirtschaft, 2020). Dies zeigt, dass die Möglichkeit in Unternehmen besteht, den Mitarbeitenden bei ihrer Berufsweiterbildung finanziell zu unterstützen. Bereiten Sie sich also gut darauf vor.

Das ZWW der Universität Augsburg

Gerne unterstützen auch wir Sie bei der Vorbereitung der Unterlagen für Ihre Vorgesetzten. Die berufsbegleitenden Weiterbildungsprogramme am ZWW erstrecken sich von Coaching Ausbildung, juristischer Weiterbildung und Inhouse-Schulungen bis hin zu Leadership- und Management-Weiterbildung. Hier sehen Sie unsere Kursangebote. Das ganze ZWW-Team freut sich darauf, Sie bald an der Universität Augsburg begrüßen zu können!

Zurück