Diagnostik und Auftragsklärung im Coaching

Start: 11.-12.04.2025
Durchführung: vor Ort, 09:00-17:30 Uhr
Dozent: Florian Lode

 

Nur als Block

Diagnostik im Coaching
Eine Voraussetzung für erfolgreiche Intervention liegt in einer standardisierten Diagnostik. Andernfalls besteht die Gefahr, Wesentliches zu übersehen, wirkungslos zu intervenieren, sich selbst zu überschätzen oder, durch den eigenen Grundberuf sozialisiert (déformation professionnelle), organisationale Phänomene nur verzerrt wahrzunehmen. Eine standardisierte Diagnostik kommt dem Bedürfnis von Coachees nach etwas „Greifbarem“ entgegen (McDowall & Smewing, 2009). Über die Diagnostik gewinnt der Coach bzw. die Coachin Informationen, die es ihm oder ihr als Beratersystem erleichtern, den oder die Coachee als ratsuchendes System kognitiv und emotional besser zu verstehen. Dadurch erhöht sich die Anschlussfähigkeit an das ratsuchende System. Jede Diagnostik ist bereits eine Intervention. Sie fördert Selbstreflexion als Basis des Coachings.

Auftragsklärung im Coaching
Die Auftragsklärung setzt die Diagnostik mit Fokus auf die Themen und Problemfelder der Coachee fort. Sie dient dazu, die „richtigen“ Ziele, ein geeignetes Setting sowie eine passende Methode zur Umsetzung dieser Ziele zu finden. In der Auftragsklärung wird im Sinne des Konstruktivismus u.a. der Ist- und Soll-Zustand der Arbeitssituation des Coachee rekonstruiert und dadurch das „Gap“, die Differenz (Schein) herausgearbeitet. Einen Veränderungsprozess zu begleiten, durch den sich diese Lücke schließen kann, ist dann Aufgabe des Coaches bzw. der Coachin in den anschließenden Coachingsitzungen.

Seminarziel

Die Teilnehmenden sollen

  • verstehen, warum Diagnostik und Auftragsklärung entscheidend für den Coachingerfolg ist
  • die Bestandteile des Kasseler Coaching Inventars kennen und ihre Notwendigkeit verstehen
  • die Bestandteile einer Auftragsklärung kennen und verstehen, insbesondere die Bedeutung einer Triangulierung und eines geeigneten Settings
  • an einem Praxisbeispiel die Auftragsklärung selbst durchführen und so Sicherheit für ihre eigene Coachingpraxis zu gewinnen
  • ihre Haltung als Beratersystem (Coach) gegenüber dem ratsuchenden System (Coachee) reflektieren
  • die für die Diagnostik und Auftragsklärung wesentlichen Konzepte (Intervention, Systeme, Übertragung, Gegenübertragung, Spiegelphänomene, organisatorischer Primäraufgabe, formale und informale Organisation, Rolle, Kliententypen nach Steve de Shazer) verstanden haben.

Seminarinhalte

  • Notwendigkeit von Diagnostik
  • Bestandteile der Diagnostik aufgezeigt am Kasseler Coaching Inventar
  • Notwendigkeit von Auftragsklärung
  • Bestandteile der Auftragsklärung (Anlass, Anliegen, Auftrag), das Konzept und die Bedeutung der dazugehörigen Triangulierung sowie die Bestandteile und Bedeutung des Settings